Dieses Gedicht erschien erstmalig im ersten Band der Buchreihe “Der Mond auf ihren Schultern”. Shane las es Emma vor.

Hier geschieht nichts.

Seit du weg bist

Verbrennen meine Tage so langsam, ganz ohne Licht.

Im Schatten unserer Hölle lebt es sich wie ein gefährliches Tier

Und ich denke an die Winde deiner Welt:

Die, die mich biegen

Die, die mich zähmen.

Vielleicht werden sie dir irgendwann von mir erzählen.

Vielleicht werden sie dir von dem Tag berichten

An dem ich aufhörte zu atmen.

Nur der Mond und ich wissen:

Ich atme schon jetzt nicht mehr.

Deine Augen

Sie durchbrachen täglich diese Wände

Die mich umgeben – Aber sie sagen, das wäre Leben.

Im Lärm der Stille warte ich auf deine Stimme.

Doch dein Lachen ist verschwunden

Hinein ins All

Und zwischen uns

Das große Nichts.

Man sagt, der Mond sei eine Frau

Dass sie über Angst und dunkle Träume regiere.

Seit du weg bist, legt sie sich jede Nacht zu mir.

Jede einzelne Stunde gräbt sie ihre Furchen und Löcher in mir

Wie die Wellen deiner Ozeane im Angesicht von Sturm:

Sie gibt nicht auf.

Aber ich, ich bin das Tier!

Ich weiß: Ich muss nur geduldig warten

Dann ist auch diese Nacht um.

Welcher Sturm wird es sein? Welcher Sturm bringt mich morgen um?

Dein Lachen dringt wieder in mein Ohr.

Verborgen im Nebel der Narben –

Er wagt es, mich zu tadeln.

Als würde ich nicht wissen, wann Zeit ist für Schatten

Und wann Zeit für Licht:

Aufzugeben und mich ein für alle Male zu entsagen.

So verbrennt jede Nacht und jede Stunde

In Gedanken an dich.